Hey ihr Lieben,
ich probiere mich heute so gut wie möglich zu diesen Thema zu äußern. Bevor ich hier her gekommen bin, war ich Atheist. Okay, ich bin getauft, aber das war nur um mir die Möglichkeit und die Entscheidungsfreiheit zu geben, an was ich später einmal glauben möchte.
Im Laufe der Zeit die ich jetzt schon hier bin hat sich meine Denkweise etwas verändert. Jeder der mich kennt weiß, dass ich schon immer an das Schicksal geglaubt habe. Hier hat sich das noch mehr vertieft. Jeden Sonntag geht es hier in die Kirche und irgendwann hab ich angefangen jeden Sonntag vor der Kommunion zu beten. Zu beten half/ hilft mir hier enorm. Es gibt mir Kraft und, wenn ich mal Heimweh hatte, hat es mir auch irgendwo Hoffnung gegeben. Ich mag es allerdings nicht, wenn ein Priester das Gebet spricht, oder vor dem Essen jemand betet. Andere Leute sagen doch nicht, was ich eventuell sagen würde.
Ich selbst sehe mich jetzt allerdings nicht gleich als Christ. Zwischen Religion und Glauben gibt es bei mir einen Unterschied. Religion ist wenn man sich 100% "unterwirft" und nur danach lebt, Glaube ist für mich eine Sache die mir Kraft gibt. Hinter Glaube kann sich vieles verbergen: Schicksal, Familie, Frieden auf Erden, Yoga, einfach alles woran Menschen glauben und vertrauen. Religion hingegen.. da gibt es Buddhismus, Christentum, Islam, etc. Ich befürworte nicht alles was in der Bibel steht. Manchmal wenn ich in der Kirche zuhöre denke ich immernoch: So kann und will ich ganz sicher nicht über gewisse Dinge denken. Ich glaube an das Leben danach, was zum Buddhismus gehört, aber ich glaube auch an manche Dinge, die zum Christentum oder Islam gehören. Für mich gibt es nicht die eine Religion. Man kann die Religionen nicht in eine Schublade stecken.
Was ist falsch daran, zu Gott zu beten, wenn die eigene Familie gerade im Flugzeug sitzt oder eine lange Autoreise vor sich hat und auf dem Weg nach Hause ist?
Leute, die nicht religiös sind und glauben, sie würden an nichts glauben... Wieso verwendet ihr dann solche Sätze wie "Oh mein Gott!" ? Ich hab sie auch vorher benutzt, aber jetzt hat es noch ein bissl mehr Bedeutung für mich.
Und alle die nicht an sowas glauben... wenn irgendetwas Schlimmes passiert ist ( ich hoffe es für keinen), betet ihr dann nicht: "Gott, bitte nicht, bitte lass es ihnen gut gehen" oder sowas? Wieso soll man nur beten, wenn etwas Schlimmes passiert ist? ;)
Wenn man die Menschen in Deutschland mit den Menschen in den USA vergleicht merkt man, sobald man hier ist, den Unterschied. Diese Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Menschen hier ist überwältigend. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es etwas mit ihrer Glaubensrichtung zu tun hat. Fast alle meine Freunde hier gehen am Sonntag in die Kirche, Kirche wird hier anders praktiziert, sodass man lernt wie schön Glaube auch sein kann. Es muss nicht traditionell und langweilig sein. In Deutschland sind die Kirchen noch ( im Vgl zu den USA) 200 Jahre hinterher.
Menschen in Deutschland sind depressiv und ich glaube viele haben Angst vorm Tod, wenn ich das mal so sagen darf. Wieso sollen die Menschen hier Angst vorm Tod haben, wenn sie daran glauben, dass sie ins Paradies oder an irgendeinen anderen schönen Ort kommen?Oder dass sie nach diesem Leben irgendwann ein weiteres bekommen?( was ich eindeutig glaube). Leben ist hier viel unbeschwerter.
Natürlich ist Abschiednehmen nie einfach, aber sie wissen, dass es der Person gut geht, wo auch immer sie ist. Der Glaube kommt vom Herzen.
"Das schönste Denkmal, was ein Mensch bekommen kann, steht im Herzen der Mitmenschen"- Albert Schweitzer
In Gedanken bei meinen O.F. <3
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